Das Jahr 2010 ist erst einige Wochen jung, sodass wir Ihnen einen Rückblick auf das vergangene und einen Ausblick auf das neue Jahr aus der Sicht unserer Initiative zukommen lassen dürfen.

Im Jahr 2004 haben wir dieses Ärzteforum gegründet, als es in einer öffentlichen Diskussion um Abtreibungen in den Landeskrankenanstalten Salzburg darum ging, sich öffentlich als ÄrztInnen für den Schutz des Lebens von seinem Beginn an einzusetzen und zu einer Verbesserung der Situation von schwangeren Frauen / Paaren in Notsituationen beizutragen.
Mit April 2005 hatte dennoch die Gynmed-Ambulanz ihre „Tätigkeit“ aufgenommen – seither wurde Woche für Woche im LKH Salzburg das Leben von mindestens 15 gesunden, ungeborenen Kindern auf diese Weise beendet. In diesen 5 Jahren konnten wohl mindestens 4000 Kinder nicht das Licht der Welt erblicken, Kinder die unserer überalternden Gesellschaft fehlen, Kinder die es aber v.a. um ihrer selbst Willen verdient hätten, ihr Leben leben zu dürfen.
In der Öffentlichkeit ist es still geworden um diese Realität – wohl nicht so sehr aus Trauer denn aus Verdrängung oder gar Ignoranz. Zum 5 jährigen „Jubiläum“ der Gynmed-Ambulanz meinten die Frauenbeauftragten des Landes und der Stadt Salzburg offensichtlich, diese Einrichtung als eine von mehreren wortwörtlich „herausragenden frauenpolitischen Errungenschaften“ einstufen und für die Wahl des mit 3000 Euro dotierten Troll-Borostyani-Preis nominieren zu müssen – eine ebenso geschmacklose wie de facto frauen- und kinderfeindliche populistische Aktion, die es nicht verdient hat, über sie weitere Worte zu verlieren.

Dennoch – auch wenn in den Medien wenig darüber berichtet wurde, hat gerade die Installation der Abtreibungsambulanz in den vergangenen 5 Jahren zu einem Aufbruch und zu einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit verschiedenster Lebensschutzorganisationen – so auch unseres Ärzteforums – geführt, deren Ergebnisse sich doch sehen lassen können und Anlass zur Hoffnung geben dürfen:

  • In den nächsten Wochen wird eine völlig neuartige Beratungshomepage freigeschalten: www.schwanger-was-tun.at Hier finden sich für rat- und hilfesuchenden Frauen / Paare sehr übersichtlich alle relevanten Informationen und ganz konkreten Hilfs- und Unterstützungsangebote, insbesondere auch Telephonkontakte zu professionellen HelferInnen im Land Salzburg (aus den Bereichen der Gynäkologie/Medizin, Psychologie, Seelsorge, Sozialarbeit), welche rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Beiliegend finden Sie Folder, welche Sie z.B. in Ihrer Ordination auflegen und jederzeit bei Bedarf anfordern können.
  • Von der Erzdiözese Salzburg wurde bereits 2007 eine 24-h- Hotline mit der Telephonnummer xxx sowie ein spezieller Hilfsfonds für Frauen / Paare in Notlage eingerichtet.
  • Das sogenannte Haus für Mutter und Kind hat zahlreichen werdenden Müttern die einzige Möglichkeit geboten, sowohl ihre Berufsausbildung zu beenden alsauch ihrem Kind das Leben schenken zu können.
  • Neue Beratungsstellen gerade in den südlichen Regionen des Bundeslandes wurden geschaffen.
  • Es fanden und finden alljährlich zahlreiche Veranstaltungen zur Bewusstseinsbildung statt, darunter die „Woche für das Leben“, weiters wurden gerade für Kinder- und Jugendliche Informations- und Unterrichtsmaterialien erarbeitet um frühzeitig und präventiv der jungen Generation in altersgerechter Form den Wert und die Schutzbedürftigkeit des menschlichen Lebens nahe zu bringen.

Bei der Verwirklichung dieser Projekte hat sich unser Salzburger Ärzteforum für das Leben in unterschiedlichster Art und Weise eingesetzt und sich aktiv – zum Teil maßlich – eingebracht und engagiert.

  • Darüber hinaus haben wir versucht durch die regelmäßige Organisation von Veranstaltungen zu bioethischen Themen (z.B. ärztliche Berufsethik, Euthanasie versus Sterbebegleitung, Kommunikation mit Schwerstkranken, Alter und Krankheit, Stammzellforschung …) sowohl der ärztlichen Kollegenschaft alsauch der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Informationen und durch die Auswahl von Top-Referenten auch klare ethische Sicht bieten zu können. Auch in diesem Jahr beabsichtigen wir diesen Veranstaltungszyklus fortzusetzen – wir werden Sie darüber rechtzeitig informieren
  • Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit lag in zahlreichen öffentlichen Stellungnahmen und intensiver Pressearbeit zu aktuellen bioethischen und medizin-ethischen Problemen und Fragestellungen (z.B. OGH-Urteile „Kind als Schaden“, Forderung nach „Abtreibung auf Krankenschein“, Euthanasiediskussion, Rezeptfreistellung für „Pille danach“) um durch unsere öffentlich artikulierte lebensbejahende Position und die mediale Präsenz unserer Initiative einen Gegenpol in der zum Teil sehr einseitig geführten Berichterstattung und Diskussion darzustellen.

Die bisherige Arbeit war einerseits nur durch eine konstruktive Zusammenarbeit mit anderen pro-life Organisationen und Institutionen, vor allem aber durch die zahlreichen Unterstützer möglich, welche unserer Initiative beigetreten sind und ihr dadurch auch entsprechendes Gewicht verliehen haben: dies sind mittlerweile 355 Ärztinnen und Ärzte aus ganz Österreich und darüber hinaus, sowie 119 Personen aus anderen Berufsgruppen.

Wir möchten uns für Ihr bisheriges Vertrauen, Ihre Hilfe und Unterstützung (auch in Form von Spenden! ) herzlich bedanken, sind jederzeit für Anregungen dankbar und für Kritik offen und werden uns weiterhin bemühen, unserer ärztlichen Berufung und Verantwortung zum Schutz des Lebens von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende auch in Ihrem Namen gerecht zu werden.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen für dieses neue Jahrzehnt alles Gute !

Für das „Salzburger Ärzteforum für das Leben“

Dr. Florian Baumgartner
Dr. Ursula-Maria Fürst
Dr. Markus Glaeser
Dr. Andreas Hartmann
Dr. Mark McCoy
Dr. Renate Richter
Dr. Nicholas Waldstein-Wartenberg
Dr. Christian Windhofer