In knapp einem Monat beginnt das Jahr 2014 – für das Salzburger Ärzteforum für das Leben ein Jubiläumsjahr, da es nunmehr seit 10 Jahren besteht! Aus diesem Grund möchten wir ein wenig auf dieses Jahrzehnt zurückblicken, Bilanz ziehen und auch unsere Pläne für die Zukunft vorstellen:

Die Notwendigkeit, eine Initiative von Salzburger ÄrztInnen zum Schutz des menschlichen Lebens zu gründen ergab sich für uns im Jahr 2004 aus einem keineswegs erfreulichen Anlass: Die Absichten der damaligen, frischgewählten Landeshauptfrau, als mehr oder weniger erste Amtshandlung im größten öffentlichen Krankenhaus Salzburgs eine Abtreibungsambulanz zu installieren, führte zu einer massiven öffentlichen Diskussion, in der wir uns als Ärzte zu Wort meldeten, um vor allem eines zu betonen: Mit dem Anbieten einer leicht zugänglichen Abtreibungsmöglichkeit ist Frauen in Notlage nur vordergründig geholfen – für echte Hilfe braucht es viel mehr, nämlich die Schaffung von vielseitigen Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten, damit betroffenen Frauen eine Entscheidung für das Kind erst möglich gemacht wird und sie eine Perspektive für ein Leben mit (diesem) Kind aufbauen können.

Innerhalb weniger Wochen schlossen sich unserer Initiative im Frühsommer 2004 bundeslandweit fast 300 Ärztinnen und Ärzte aus allen Fachgebieten an: Gemeinsames Anliegen war, öffentlich für einen umfassenden Schutz des Lebens von Beginn bis zu seinem natürlichen Ende einzutreten, sich im ärztlichen Handeln ethisch auf den Hippokratischen Eid zu besinnen, gleichzeitig aber auch die politischen Verantwortlichen in aller Klarheit aufzufordern, eine lebensbejahende Beratung und v.a. auch konkrete und umfassende Hilfe für Frauen / Paare in Notlage anzubieten. So wie Bruno Kreisky bei Einführung der Fristenregelung blieb jedoch auch Gabi Burgstaller die Umsetzung flankierender Maßnahmen schuldig – stattdessen wurde entgegen aller Widerstände auch von Mitarbeiterseite im LKH die Abtreibungsambulanz 2005 durchgesetzt. Seither haben hier vermutlich mehr als 10.000 Ungeborene ihr Leben gelassen.

Mit der Schaffung des „Forum Neues Leben“ versuchte EB Dr. Kothgasser alle Kräfte im Bundesland, denen eine umfassende Hilfe für Frauen in Schwangerschaftskonfliktsituationen am Herzen lag, an einen Tisch zu bringen: Daraus entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit verschiedenster Persönlichkeiten, Vereine, Initiativen über politische und konfessionelle Grenzen hinweg, an der auch wir uns als unabhängiges Ärzteforum konsequent einbringen konnten. Die Bilanz des „Forum Neues Leben“ kann sich durchaus sehen lassen und soll hier nur schlaglichtartig erwähnt werden: Haus für Mutter und Kind im Kolpinghaus (maßgeblich durch die damalige LR Doraja Eberle initiiert), Hilfsfonds von Seiten der Erzdiözese für die rasche Soforhilfe, Beratungshomapage www.schwangerinnot.at und Notrufnummer 0800-300-370, neue Beratungsstellen von „Aktion Leben“ im Pongau (im KH Schwarzach) und Pinzgau, Woche für das Leben www.wochefuerdasleben.at , Erarbeitung von Informationsunterlagen über das Wunder Leben für Schulen … – dennoch bleibt in diesem Bereich weiterhin viel zu tun.

Als Ärzteforum entwickelten wir uns in mehrfacher Hinsicht bereits im ersten Jahr unseres Bestehens weiter: neben einer deutlichen Zunahme an Unterstützern auf mittlerweile über 500 Personen, regelmäßiger Öffentlichkeitsarbeit (durch Presseaussendungen, öffentliche Erklärungen, Artikeln und Gastkommentaren in den Printmedien, Interviews, homepage…) sahen wir die Notwendigkeit, verschiedenste aktuelle bio- bzw. medizinethische Bereiche zu thematisieren: So veranstalteten wir regelmäßig zu folgenden Themenschwerpunkten Symposien, Vorträge und Diskussionsabende: ethische Verantwortung von Ärzten (Heiler oder Handlanger), Sterbebegleitung und Palliativmedizin vs. Euthanasie, würdevoll Altern, Klonen und Stammzelforschung, Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik,… . Ein besonderes Anliegen war es uns, durch die Einladung hochkarätiger Vortragender ein hohes Niveau, eine differenzierte Sicht und eine respektvolle Diskussionskultur zu gewährleisten – erscheint uns doch gerade in Zusammenhang mit bioethischen Themen ein populistischer, polarisierender Zugang als höchst fragwürdig und kontraproduktiv. Durch eine wechselnde Zusammenarbeit mit der Salzburger Ärztekammer, der Universität Salzburg und den Salzburger Nachrichten konnten wir durch unsere Veranstaltungen nicht nur in der ärztlichen Kollegenschaft sondern darüber weit hinaus zu Information und Meinungsbildung beitragen.

Zusammenarbeit und Vernetzung verschiedenster Organisationen und Initiativen waren und sind uns immer ein wesentliches Anliegen – sind wir doch davon fest überzeugt, dass nur durch die Bündelung der Kräfte und die gegenseitige Ergänzung große Ziele erreicht werden können. Ein höchst erfreuliches Beispiel für eine optimale Zusammenarbeit stellte die Europäische Bürgerinitiative „One of Us“ in diesem Jahr dar, bei der europaweit mit mehr als 1,8 Millionen (fast doppelt so viel wie notwendige) Unterschriften gegen die Subventionierung embryonaler Stammzellforschung gesammelt wurden und so ein kräftiges nationenübergreifendes Signal für den Lebensschutz an die politisch Verantwortlichen auf nationaler und europäischer Ebene gesendet wurde.

Obwohl wir als Ärzteforum und als Organisationsteam 10 Jahre älter geworden und viele Ziele noch nicht erreicht sind, werden wir – ermutigt durch das bisherige Erreichte und vielfachen positiven Zuspruch – den bisherigen Weg mit Schwung weiter fortsetzen:
Neben aktualitätsbezogener Öffentlichkeitsarbeit, konkretem Engagement zur Verbesserung der Situation von Frauen / Paaren in Schwangerschaftskonflikten, Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen Initiativen, interessanten bioethischen Fortbildungsreihen ist uns besonders auch das persönliche Gespräch mit Ihnen wichtig: Wir freuen uns über jegliche Rückmeldung und Anregung!

In unserer Arbeit achten wir auf einen sparsamen Umgang mit finanziellen Mitteln, dennoch ist ein gewisses Budget zur Umsetzung unserer Ziele erforderlich. Daher dürfen wir Sie höflichst um eine finanzielle Unterstützung bitten und Ihnen für die bisherigen und künftigen Spenden herzlich danken! Als kleines Zeichen unseres Dankes an Sie haben wir für unsere Mitglieder eine Hinterglasplakette mit unserem Logo für Ihr Auto beigelegt.

Eine gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das kommende Jahr 2014
wünschen Ihnen für das „Salzburger Ärzteforum für das Leben“

Dr. Florian Baumgartner
Dr. Ursula-Maria Fürst
Dr. Markus Glaeser-Quintus
Dr. Andreas Hartmann
Dr. Mark McCoy
Dr. Nicholas Waldstein-Wartenberg
Dr. Christian Windhofer